Seit einigen Wochen werden die Stimmen immer lauter um die Finanzsituation des FB03 Geistes- und Sozialwissenschaften an der Justus-Liebig Universität Gießen. In der vergangenen Woche brachte ein Zeitungsartikel aus der „Gießener Allgemeine“ Licht ins Dunkle. Offenbar habe der FB 03 ein Finanzdefizit in Höhe von ca. eine Millionen Euro vorzuweisen. Auch unsere Landtagsabgeordnete Nina Heidt-Sommer wie auch unser Bundestagsabgeordneter Felix Döring sind in dieser Angelegenheit alarmiert. „Die Situation im FB03 ist sehr drastisch, es werden Stellen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen bei anstehender Vertragsverlängerung um 50% reduziert, dies führt zu gravierenden Einschnitten auf der Ebene der Lehre, da das Lehrdeputat gleichzeitig ebenfalls reduziert wird“ teilt MdB Döring mit. „Auf der anderen Seite wird nun dieses Lehrdefizit mit arbeitsrechtlich fraglichen Lehraufträgen versucht auszugleichen“ ergänzt MdL und Gewerkschaftlerin Nina Heidt-Sommer. Beide sind sich einig, dass dieser Weg der Sparmaßnahmen der Falsche ist und das Defizit „nicht auf dem Rücken der Beschäftigten“ durchgeführt werden darf, so der MdB. Des Weiteren hat der Fachbereiche eine immense Verantwortung, die nicht in diesem Maße in den anderen FBs vertreten ist, am FB03 ist auch das Lehramtsstudium angesiedelt. „Sparmaßnahmen, die sich auf die Qualität der Lehre und auch auf das Betreuungsangebot für Studierenden auswirkt, wird an erster Stelle auch Folgen für das Lehramtsstudium haben.“ Verdeutlicht der MdL und Bildungspolitikerin. „Sollte also die Qualität der Lehre und Betreuung in Folge des Finanzdefizits nachlassen, ist es klar ersichtlich, dass auch der Wert des Lehramtsstudiums im Standort Gießen enorme Verluste erleiden wird, dies ist ,in Anbetracht des neuen Hessischen Lehrer-Bildungsgesetzt, zu vermeiden“ fordert MdL Nina Heidt-Sommer. An der Stelle wird auch die eine strukturelle Frage in den Raum gestellt „In Anbetracht der bislang sowieso schon sehr hohen Anzahl an Lehrbeauftragten an der JLU und anderen Universitäten in Hessen, stellt sich die Forderung auf, dass die Hochschulfinanzierung als solches reformiert werden muss, damit der wissenschaftliche Nachwuchs überhaupt nicht in solche prekären Arbeitsverhältnisse gelangen muss“ so der MdB und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.