Start - Aktuelles - Berufsschulklassen in Eschwege und Witzenhausen – Teil 2

Berufsschulklassen in Eschwege und Witzenhausen – Teil 2

Drucksache
8013

Karina Fissmann (SPD), Knut John (SPD), Nina Heidt-Sommer
(SPD)

Vorbemerkung: 

Durch den demografischen Wandel muss sich die berufliche Bildung in den kommenden Jahren veränderten Herausforderungen stellen. Das erklärte Ziel sollte aber weiterhin sein, einen qualitativ hochwertigen Berufsschulunterricht in möglichst großer Nähe zu Ausbildungsbetrieben anzubieten. Das Fachklassenprinzip, das organisatorisch und didaktisch sowohl breite Kernkompetenzen als auch spezielles Know-how der einzelnen Ausbildungsberufe sichert, bildet dabei das Rückgrat erfolgreicher dualer Ausbildung und ist deshalb für deren Erfolg maßgeblich.
Außerdem stellen ortsnahe Beschulungsmöglichkeiten - gerade im ländlichen Raum - wesentliche Faktoren dar, um die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und Jugendlichen zu fördern.  
Mit entfernten Unterrichtsangeboten entfällt häufig auch die Akzeptanz für betriebliche Lernangebote mit der Gefahr des Leerlaufens dualer Ausbildungsstrukturen vor allem im ländlichen Raum.  
Deshalb sind möglichst wohnort- bzw. betriebsnahes sowie qualitativ hochwertiges und erreichbares berufsschulisches Unterrichts- und betriebliches Ausbildungsangebot wesentlich für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen. 

Wir fragen die Landesregierung:

1.    Was plant die Landesregierung, um die Berufliche Bildung im ländlichen Raum zu stärken?
2.    Plant sie insbesondere für ländliche Regionen auch die Möglichkeit kleinerer Klassen im dualen Ausbildungssystem zuzulassen?
3.    Welche Rolle können hybride Unterrichtsmodelle spielen, bei denen die Schülerinnen und Schüler sich an verschiedenen Schulstandorten befinden?
4.    Welche finanzielle Unterstützung erhalten Schülerinnen und Schüler und Ausbildungsbetriebe für die Kosten, die durch das Pendeln oder notwendige Übernachtungen zu weiter entfernten Berufsschulen entstehen?
5. Welche Planungen gibt es in Bezug auf Fachlehrkräfte, deren Schulformen geschlossen wurden und die nicht mehr heimatnah eingesetzt werden können?