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Neue Kostenobergrenzen für Klassenfahrten

Drucksache
20/7921

Nina Heidt-Sommer (SPD), Lisa Gnadl (SPD)

Vorbemerkung:

Die Erhöhung der Kostenobergrenzen für Klassenfahrten auf 600€ bei Inlandsfahrten und 900€ bei Auslandsfahrten stellt Familien vor finanzielle Probleme. Insbesondere Familien, die mehrere Kinder haben und über ein geringes oder mittleres Haushaltseinkommen verfügen, werden Schwierigkeiten haben, die Klassenfahrten ihrer Kinder zu bezahlen. Bei drei schulpflichtigen Kindern können in einem Schuljahr im Worst Case 2.700€ an Kosten für Klassenfahrten auf Familien zukommen, fahren zwei Kinder sind es bei einer Auslandsfahrt 1.500€. Dies sind Kosten, die viele Familien (nicht einmal) für Familienjahresurlaube tragen können. Ein alleinerziehendes Elternteil mit zwei Kindern mit einem Nettomonatseinkommen von 2.000€ müsste neben den allgemeinen Lebenshaltungskosten für zwei Kinder über ein Jahr insgesamt 150€ pro Monat ansparen, wenn beide Kinder an einer Auslandsklassenfahrt teilnehmen, die 900€ kostet.

Wir fragen die Landesregierung:

1.    Sieht die Landesregierung die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen von Klassenfahrten aus Kostengründen ausgeschlossen werden? Wenn nein, warum nicht?
2.    Kann sie ausführen, wie ein alleinerziehendes Elternteil mit zwei oder mehr Kindern bei einem Nettomonatseinkommen von 2.000€ ohne massive Einschränkungen im Lebensalltag hinnehmen zu müssen, diese Summe aufbringen soll?
3.    Was tut die Landesregierung ressourciell, um Eltern in schwierigen Fällen zu unterstützen?
4.    Welche Möglichkeiten zu einer Förderung bestehen insbesondere an den Schulen, die nicht über finanzkräftige und aktive Fördervereine verfügen und auf diese Weise die Teilnahme an Klassenfahrten für Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem oder mittlerem Haushaltseinkommen unterstützen können?
5.    Welche psychischen Folgen sieht die Landesregierung für Familien, die sich die Klassenfahrtenkosten nicht oder nur schwer leisten können?
6.    Wie will die Landesregierung Ängste und frustrierende Erfahrungen der Deprivation für Kinder und Jugendliche aufgrund dieser Situation vermeiden?
7.    Welche Konzepte zur Förderung von Klassenfahrten für Kinder und Jugendlichen aus Familien mit geringem oder mittlerem Familieneinkommen, die keine Förderung durch Hilfesysteme erfahren, hat die Landesregierung entwickelt?
8.    Wenn sie keine entsprechenden Konzepte entwickelt hat, warum sieht sie trotz evidenter Probleme keine Notwendigkeit?

Antwort Kultusminister

Mehr Spielraum, aber auch Probleme

- Gießener Allgemeine Zeitung

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Neuer "Wandererlaß" zum 1. Februar. Klassenfahrten können bis zu 900 Euro kosten


Klassenfahrten in Hessen werden teuer

- VRM

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