In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern die heimische Landtagsabgeordnete Nina Heidt-Sommer und die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer die Landesregierung auf, ihren Einfluss als Anteilseigner geltend zu machen und den langfristigen Weiterbetrieb der Kindertagesstätte Villa Wunderland zu sichern. Die Villa Wunderland ist die Betriebskindertagesstätte des Universitätsklinikums Gießen. Nina Heidt-Sommer stellt fest: „Gerade in den Zeiten der Pandemie hat sich deutlich gezeigt, dass eine finanzielle Absicherung und auch die Erweiterung der Kita dringend notwendig gewesen wäre, um den Bedürfnissen des Personals und des Klinikums gerecht zu werden und daraus folgend eine optimale Gesundheitsversorgung anzubieten. Es ist unbestritten, dass dieser Kindergarten am UKGM für die Gesundheitsversorgung der Region maßgeblich mit verantwortlich ist. Eine Schließung der Einrichtung muss daher dringend verhindert werden!“

Seit den 1990er Jahren betreibt ein eigetragener Verein die Villa Wunderland. Die Gründung dieser Kita war nötig, um für die Bediensteten des UKGM die erforderlichen Kinderbetreuungszeiten der im Schichtdienst tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten zu können. Dort werden in altersgemischten Gruppen bis zu 90 Kinder von drei Monaten bis zur Einschulung betreut, deren Eltern am Gießener Universitätsklinikum einer Beschäftigung nachgehen. Die Kita hat keine Schließungstage während der Schulferien und bietet sogar zwischen Weihnachten und Neujahr eine Notbetreuung für Kinder von arbeitenden Eltern an. Nach der Fusion und dem Verkauf des Klinikums an einen privaten Konzern im Jahr 2006 kam schließlich erst 2012 ein Vertag mit dem privaten Betreiber zustande, der die Finanzierung der Kita für zunächst nur fünf Jahre sicherstellte. Es wurde damals festgelegt, dass sich die Eltern an den jährlichen Betriebskostensteigerungen zu beteiligen haben, zusätzlich zu den normalen Betreuungsgebühren. 2017 wurde dieser Vertag verlängert und steht nun in 2022 zur erneuten Verhandlung aus. Weiterhin wurde 2020 durch den Verein, aufgrund der hohen Nachfrage an U3-Plätzen, eine Erweiterung geplant, dieses scheiterte jedoch an den schon verausgabten Fördermitteln des Landes Hessen und einer konkreten Zusage der finanziellen Beteiligung der Verantwortlichen des UKGM.

Heidt-Sommer und Dr. Sommer erklärten, die Landesregierung explizit nach ihrem Engagement für die Kita fragen zu wollen: „Das Land Hessen hat angekündigt, dem UKGM in den nächsten Jahren Zuschüsse in Höhe von mehr als 450 Millionen Euro zu gewähren. Wir wollen von der Landesregierung wissen, ob dort auch Mittel für den Weiterbetrieb und die dringend notwendigen baulichen Unterhaltungsmaßnahmen der Kita Villa Wunderland vorgesehen sind. Außerdem interessiert uns, welche Gefahr der Villa Wunderland drohen könnte, falls sich Klinikbetreiber und Förderverein nicht auf eine ausreichende Finanzierung für die nächsten 5 Jahre einigen.“